Hamburg -
Für Raubkopierer wird es eng in Deutschland. Die Musikindustrie hat allein in diesem Jahr rund 25 000 Strafanzeigen gegen meist jugendliche Nutzer erstattet, die im Internet illegal Musik zum Herunterladen anbieten. "Musikpiraterie ist kein Kavaliersdelikt", sagt Stefan Michalk, stellvertretender Geschäftsführer des Bundesverbands der Phonographischen Wirtschaft, dem Abendblatt.
Rund 90 private Ermittler fahnden derzeit von Hamburg aus nach illegalen Musikangeboten. Sie klinken sich zum Schein in Tauschbörsen ein, in denen die Musikfans Songs von ihrer eigenen Festplatte anderen Nutzern zur Verfügung stellen. Finden sie die sogenannte IP-Adresse des Anbieters heraus, leiten sie diese an die Staatsanwaltschaft weiter. Diese ermittelt dann über den Internetprovider die Wohnung des Täters. Aus technischen Gründen geraten dabei vor allem die Anbieter der Musik ins Fadenkreuz, obwohl sich diejenigen, die die Songs herunterladen, ebenso strafbar machen.
Strafrechtliche Konsequenzen drohen den Erwischten in besonders schweren Fällen, etwa wenn ein Täter mehrere Tausend Dateien zum Herunterladen bereitstellt. Sehr viel häufiger ist aber ein zivilrechtlicher Vergleich. "Wir setzen für unsere Mandanten im Schnitt einen Schadenersatz von 2500 Euro durch", sagt der Hamburger Rechtsanwalt Kay Spreckelsen, der große Musikkonzerne bei Urheberrechtsverletzungen vertritt. "In Einzelfällen können auch bis zu 15 000 Euro fällig werden." Zahlen müssen diese Beträge häufig die Eltern der meist jugendlichen Täter. "Im Zivilrecht haftet in der Regel der Besitzer des Internetanschlusses", sagt Rechtsanwalt Spreckelsen. Die Eltern müssten mit geeigneten technischen Vorkehrungen dafür sorgen, dass ihre Kinder den Computer nicht zu illegalen Zwecken missbrauchten. Das Gleiche gelte auch für Besitzer drahtloser Netzwerke, die darauf achten müssten, dass Nachbarn ihren Internetanschluss nicht für illegale Downloads zweckentfremdeten.
Das massive Vorgehen gegen die Musikpiraten zeigt mittlerweile Wirkung. So ging die Zahl der illegalen Downloads von 600 Millionen im Jahr 2003 auf 374 Millionen im vergangenen Jahr zurück.
"Das sind allerdings immer noch viel zu viele", sagt Verbandsgeschäftsführer Michalk. "Auf einen legal aus dem Netz geladenen Song kommen noch immer rund 14, die illegal kopiert wurden."
Quelle: Artikel Seite 28 des Hamburger Abendblatts am 14.06.07...
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